Schachsimultan mit Großmeister Arik Braun auf dem Straßenfest

 

Auf dem Backnanger Straßenfest musste Arik Braun Schwerstarbeit verrichten. Der Schachgroßmeister hat bei einer Simultanveranstaltung auf dem Stiftshof gegen mehr als 50 Kontrahenten gleich 60 Partien absolviert.

 

Das Interesse an der Sportart Schach ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Diese Erfahrung macht auch der Schachverein Backnang, der beim Straßenfest erneut eine Simultanveranstaltung organisiert hat.

 

Am Samstagnachmittag war Großmeister und Bundeslist Arik Braun zu Gast. Der Allmersbacher, der inzwischen in Berlin lebt, stattete seinem Heimatverein einen Besuch ab. Dabei spielte der 36-Jährige simultan. Das heißt, er trat gleichzeitig gegen mehrere Kontrahenten an. Während Braun von Tisch zu Tisch ging und sich nach jedem Zug in jede Partie neu hineinversetzen musste, blieben seine Herausforderer auf ihrem Platz sitzen und konnten sich auf nur eine Begegnung konzentrieren.

 

Trotz des teilweisen regnerischen Wetters hatten sich insgesamt mehr als 50 schachinteressierte Spielende eingefunden. Sie kamen beispielsweise aus den Schachklubs Böblingen, Leinfelden, Wendlingen, Gerlingen, Kornwestheim, Schwäbisch Hall, Berlin, Augsburg und natürlich aus der Region Backnang. Den weitesten Weg hatte ein 10-jähriger aus dem schachbegeisterten Indien zurückgelegt, der derzeit zu Besuch in Böblingen weilte.
Positiv lässt sich auch vermerken, dass die Veranstaltung alle Altersklassen anzog: Der jüngste Teilnehmer war der neunjährige Maximilian Börner aus Backnang, der sich sehr stark schlug. Ältester Spieler war das Ehrenmitglied des SV Backnang Gerhard Kunz mit 92 Jahren, der seine Partie  lange ausgeglichen gestalten konnte. Erfreulicherweise war auch das weibliche Geschlecht stark vertreten - fünf Herausforderinnen beteiligten sich beim königlichen Spiel im Simultan.  

„Es war ein anspruchsvolles Feld am Start, gespickt von Verbandsliga-, Landesliga- und Bezirksligaspielern.  Aber auch einige Jugendspieler des SV Backnang wie Mark Federau, Aaron Melzer,  Furkhan und Meryem Öztürk und Arwin  Emamdjomeh stellten sich der Herausforderung“, berichtet Ulrich Haag, Vorsitzender des SV Backnang und langjähriger Wegbegleiter von Arik Braun.

 

Der SV Backnang hatte 30 Schachbretter aufgebaut, an denen 5 ½ Stunden lang die Figuren bewegt wurden. Dabei absolvierte Arik Braun sage und schreibe 60 Partien, einige Spieler versuchten im Revanche-Spiel nochmals ihr Glück. 

 

Die Bilanz kann sich für den Schachgroßmeister sehen lassen, denn der 36-Jährige musste keine Niederlage einstecken. 57 Partien entschied er für sich. Drei Duelle endeten Remis. Jeweils ein Unentschieden erzielten Karl Brettschneider und Martin Schelberg vom Landligisten Leinfelden.

Ebenfalls Remis erzielte der Backnanger Spieler Hartmut Häussermann durch eine packende Angriffspartie, die schließlich studienartig durch Dauerschach beendet wurde. „An einzelnen Brettern dauerte der Kampf über fünf Stunden lang“, beschreibt Ulrich Haag die Partien.

 

Der Vereinsvorsitzende betont aber auch: „Herauszuheben ist nicht nur die hohe sportliche Performance im Schach von Arik, sondern auch die Laufleistung und Konzentration über 5 ½ Stunden hinweg bei teils herausfordernden Rahmenbedingungen.“

 

Trotz der vereinzelten Regenschauer und der im Laufe des Nachmittags kühlen Temperaturen fand der Schachstand von Spielern und auch bei Zuschauern regen Anklang. „Es war ein super Event und eine gelungene Sache“, freute sich Haag und dankte Arik Braun für seinen engagierten Einsatz. Darüber hinaus dankte er der Stadt Backnang für die Unterstützung sowie den zahlreichen Ehrenamtlichen des SV Backnang, die den Auf- und Abbau der Tische, Bänke, Schirme und des Spielmaterials leisteten.